Urig - die schweizer Mundartschrift

Urig ist eine Schrift um Hochalamannisch (Schweizerdeutsch) schreiben zu können. Sie ist einfacher zu lernen, zu schreiben und zu lesen, als die lateinische Schrift und sieht zudem noch viel besser aus :-)

Mit Urig schreibt man alles so, wie man es sagt. Es gibt keine Ausnahmen oder komplizierte Regeln. Es gibt keine Gross- oder Kleinbuchstaben. Es gibt keinen Unterschied zwischen Schreib- und Druckschrift. Die Buchstaben sind so gestaltet, dass man möglichst einfach, lesbar und schnell schreiben kann.

Das Urigbet

Regeln

• Im Gegensatz zum Hochdeutschen schreibt man, wie man spricht

  schtat Stadt

  waase Vase

  fel viel

  fonetisch phonetisch

• An Wortanfang und -ende können die Verbindungsstriche der Buchstaben weggelassen werden, insbesondere bei G, K, O, Ö

  obe Oben

  öpe ungefär

  gääg Witz

  kamera Kamera

  schtark stark

• SCH, CH und NG werden als eigenständige Konsonanten geschrieben

  schtange Stange

  sach Sache

  singe singen

• Z wird als TS geschrieben

  tsoo Zoo

  guetshoof Gutshof

  guetsli Kecks

  grüetsi Hallo

• X wird als GS geschrieben

  ägstra extra

• J und Y werden als I geschrieben

  ieger Jäger

  ioo Ja

• Konsonanten werden nicht verdoppelt, um kurze Vokale zu schreiben

  has Hass

  wal Wall

  ban Bann

  pole Pollen

  schtat Stadt

  meti Mitte

• Lange Vokale werden durch Verdoppelung geschrieben

  haas Has

  waal Wal/Wahl

  baan Bahn

  poole Polen

  schtaat Staat

  fii Vieh

• Im Normal- und Zweifelsfall schreibt man ein Strich-E ohne Punkte -. Es wird für alle Vokale zwischen E und Ä verwendet (inkl. Schwa).
• Das helle E, das dunkle E, das dunkle O, sowie das dunkle Ö sind optional. In den obigen Beispielen wurden sie weggelassen und stattdessen wie im Hochdeutschen ein normales E, O oder Ö geschrieben. Details zu den Vokalen finden sich im Kapitel Schreiben

Beispiele

"Ir Ysebahn" von Mani Matter:

Handschrift:

Wers het ond vermag,
de het en Hond.
Wers ned vermag,
de cha sälber bäle.